Der Herbst kommt mit schnellen Schritten, die Nacht kommt früher: eine gute Zeit für Himmelsbeobachter, die nicht ewig aufbleiben wollen.
Überblick
Das Sommerdreieck aus Vega, Deneb und Altair steht im Südwesten und sein Versinken kündet vom Schwinden des Sommers. Am 22. September ist Tag- und Nachtgleiche, die Tage werden jetzt schneller kürzer, ca. 3 Minuten pro Tag verlieren wir an Tageslicht. Dazu passend steht im Südosten mit Pegasus das Herbstviereck zunehmend hoch am Himmel, ihm folgt Andromeda und später am Abend Perseus und Fuhrmann, deren früher werdender Aufgang vom nahenden Winter erzählt.
Planeten
Am frühen Abend ist noch eine gute Zeit, fast alle Planeten zu beobachten. Mit Venus geht etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang (ca. 20h) die Venus unter, die man in der Dämmerung am Westhorizont als kleinen hellen Punkt beobachten kann. Ihr folgt Jupiter ein bis zwei Stunden später, im Süden findet sich Saturn (Untergang ca. 23h) und im Südosten steht leuchtend Mars am Himmel, der langsam an Helligkeit etwas verliert, so dass Jupiter wieder der hellste Planet am Abendhimmel wird.
Mit Feldstecher kann man Neptun im Wassermann beobachten, und bei sehr klarem Himmel und guten Augen – oder auch mit Feldstecher – Uranus in den Fischen gegen Mitternacht. Merkur ist mit bloßem Auge nicht mehr zu beobachten, mit Teleskop kann er am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang tief im Nordosten gefunden werden.
Sterne und Deepsky
Neumond war am 9. September, so dass die kommenden Tage nach Monduntergang noch gute Gelegenheit ist, die Milchstraße zu bewundern, was wegen des zunehmenden Mondes zunehmend schwieriger wird. Vollmond ist am 25. September.
Mit Albireo im Schwan steht eines der schönsten Doppelsternpaare im Moment hoch am Himmel, aber auch Almaak in der Andromeda lohnt einen Blick; er ist mit gut 9″ Abstand in einem kleinen Feldstecher gut zu trennen und besteht ebenfalls aus zwei farbig verschiedenen Sternen, der hellere ist ein mit 2,3mag heller Roter Riese.
Den schönen Doppelsternhaufen h und Χ kann man mit bloßem Auge gerade so sehen, mit einem Feldstecher schick zwischen Cassiopeia und Perseus im Osten genießen. Mit der Andromeda-Galaxie M31 und der sich unterhalb der Andromeda befindlichen „Dreiecksnebel“ M33 kann man zwei Galaxien anschauen, wobei insbesondere M31 hoch über dem Horizont steht und damit weniger der Luftunruhe ausgesetzt ist. Mit M13 im Herkules ist weiter ein sehr schöner Kugelsternhaufen sichtbar. Als planetarische Nebel bietet sich mit einem großen Fernglas, besser einem Fernrohr weiterhin der Ringnebel M57 in der Leier an. Hinzu kommt der Helixnebel oder „Auge Gottes“ (NGC 7293) im Wassermann, der im Süden schön zu beobachten ist.